Wandern ist für mich …
… ein Überraschungsei
SPIEL (häufig kommt unterwegs das Kind in mir zum Vorschein), SPASS (draußen sein in der Natur macht mir bei jedem Wetter Spaß), SPANNUNG (selten weiß ich, was auf mich zukommt, wenn ich mich auf den Weg mache). So die Kurzversion meiner Antwort auf Elkes Blogparade „Wandern ist für mich…“
Wandern ist Wellness
Wandern ist für mich auch eine Art Wellnessbehandlung. Das gemütliche durch die Natur Streifen und Wahrnehmen entspannt mich ungemein. Gedanken kommen und gehen, Emotionen werden wach und verschwinden wieder. Es gibt nur mich, die Natur und den Rhythmus meiner Schritte. Je nachdem wie aufgewühlt oder angespannt ich mich auf den Weg mache, dauert es unterschiedlich lange bis sich die angestrebte tiefe Zufriedenheit in mir ausbreitet. Manchmal entspanne ich mich schon nach den ersten paar Schritten, manchmal brauche ich ein bis zwei Tage, bis ich richtig abschalten kann.
Wandern entspannt und tut dem Körper gut
Vorzugsweise bin ich auf Waldpfaden und weichen Wegen unterwegs. Das tut meinen Füßen und Gelenken gut und es fühlt sich einfach toll an, wenn der Boden unter meinen Füßen leicht nachgibt und meine Schritte dämpft. Von meinen mehrtägigen Wandertouren, die ich bisher immer alleine bestritten habe, bin ich am Ende immer völlig entspannt und irgendwie „geläutert“ zurückgekehrt. Selbst nach einer anspruchsvollen Wandertour, die mir alles abverlangt, fühlt sich die danach folgende Phase der Regeneration an, als hätte ich einen Saunagang hinter mir. Leute, die regelmäßig Sport treiben, können dieses Gefühl sicherlich bestätigen.
Zur aktuellen Sehnsucht nach Ichzeit und Achtsamkeit passt ein Thema, dem ich mich von Anfang an verschrieben habe:
das „alleine Wandern“.
Alleine wandern – Herausforderung und Erlösung
Alleine wandern ist zu Beginn eine Herausforderung und am Ende eine Erlösung. Wenn ich meine Gedanken sortieren und auf das Wesentliche fokussieren möchte oder wenn ich Entscheidungen treffen muss, mache ich mich alleine auf den Weg, am liebsten in den Wald und bergauf. Schritt für Schritt begebe ich mich in die Einsamkeit der Natur, alleine mit mir, mit meinen Gedanken und Emotionen. Niemand lenkt mich ab, niemand stellt Ansprüche an mich, niemand beeinflusst mich, ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen, ich bestimmte mein Tempo.
Konzentriert auf den Rhythmus meiner Schritte streife ich durch die Natur, sehe, entdecke und fühle was sich mir gerade aufdrängt. Es ist ein Kommen und Gehen von Eindrücken, Gedanken und Emotionen. Für mich ist alleine Wandern eine Form von Meditation, bei der ich mich komplett reduzieren kann auf meinen Atem und meine Schritte. Komplett abschalten, versuchen an nichts zu denken, einfach nur Schritt für Schritt den Kontakt zur Erde herstellen und Energie aus ihr schöpfen.
Wandern und Geselligkeit gehören zusammen
Wandern beinhaltet für mich aber auch Zwischenmenschlichkeit. Der Austausch mit Leuten, denen ich unterwegs begegne ist mir wichtig. Mich interessieren die Beweggründe, die Menschen zum Wandern bringen. Teilweise werden auch andere interessante Themen angerissen, wie z.B. Ausrüstung, Einkehr- und Übernachtungstipps oder man tauscht sich einfach über das Wetter und die Gegend aus. Geselligkeit beim Wandern hat in meiner Heimat einen besonderen Stellenwert. Unsere Pfälzer Hüttenkultur, mit der ich aufgewachsen bin, ist etwas Besonderes. Wahrscheinlich fällt es mir deshalb nicht schwer Kontakte zu knüpfen, ganz gleich wo ich unterwegs bin.
Ich finde, das ist eine gute Mischung aus Ichzeit, Naturerfahrung und Geselligkeit.
Wie siehst du das? Was bedeutet dir das Wandern?
Mit der Blogparade „Wandern ist für mich…“ hat Elke Bitzer auf ihrem Blog Fotografische Reisen und Wanderungen ein spannendes Thema behandelt. Lest auch die anderen Beiträge, die Elke unter diesem Link gesammelt hat: Blog- und Leserparade „Wandern ist für mich…“
Hallo Elke,
ein passender Text, der auf mein Verständnis von Wandern völlig zutrifft. Ich wandere zwar nicht immer alleine, jedoch kann ich auch in Begleitung gut den Alltag ausblenden und die Natur genießen.
In der Rhön hat es viele verschiedene Wanderwege und ich bin noch lange nicht damit durch sie alle einmal ausprobiert zu haben. Ich freue mich vor jeder Wanderung auf neue Entdeckungen.
Schönen Gruß aus der sonnigen Rhön
Ayleen
Liebe Ayleen,
vielen Dank für deinen netten Kommentar.
Von der Rhön habe ich schon viel gehört, war aber leider noch nicht selbst dort wandern. Das sollte ich schnellstens nachholen.
Liebe Grüße
Daniela
Hallo Daniela, ein schöner Text, der so ganz ohne Berechnung die Gleichzeitigkeit von Unvollkommenheit und Befriedigung d(ein)es Wanderns ausdrückt. Vielen Dank für den schönen Artikel und herzliche Grüße
Lieber Stefan,
herzlichen Dank für dein nettes Feedback.
Wenn ich eines liebe, dann ist es die Unvollkommenheit ;-)
Liebe Grüße, Daniela
Heute früh hatte ich Muße Deinen Text einzuatmen. Er spiegelt meine größte Sehnsucht.
Gerade im Alleinwandern finde ich Erfüllung und tiefe Verbundenheit mit der Natur und ganz ehrlich, so lieb ich meinen Spike habe, so sehr freue ich mich auf eine Zeit, in der mehrtägige Streckenwanderungen für mich möglich werden. Abschalten, den Alltag gänzlich hinter mir lassen und einfach annehmen, was gerade kommt.
Danke für Deinen wunderschönen Beitrag zur Blogparade und einen wandervollen Gruß aus Leverkusen
Elke
Liebe Elke,
ich habe zu danken, denn du hast mich mit deiner Blogparade zum Nachdenken gebracht (und ich denke sehr gerne nach und manchmal sogar recht lang). Ich bin mir sicher, dass es dir einmal ähnlich wie mir gehen wird, wenn du dann mal alleine mehrere Tage unterwegs sein kannst. Und dann bin ich sehr gespannt darauf, was du über diese Erfahrung schreiben wirst.
Wandervolle Frühlingsgrüße aus dem Pfälzerwald!
Daniela